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    Golf - Made in China

    Das größte Golfresort der Welt befindet sich zwischenzeitlich in China. Club-Präsident Wieland Wagner war dort und hat interessante, aber auch erstaunliche Eindrücke mitgebracht. 

    Mit der Algarve verbindet man schon lange Golf als Synonym und umgekehrt. Wer allerdings an die Volksrepublik China denkt, wird kaum die­sen Sport, den manche immer noch als degenerierte Bewegungsübungen für in die Jahre gekom­mene Kapitalisten betrachten, damit in Verbindung bringen. Inzwischen ist China aber auf dem besten Weg, auch in Sachen Golf weltweit die Nummer 1 zu werden.

    Mission Hill - Golf Resort in China

    Dies kann man eindrucksvoll in Mission Hills, einem Golfresort der Extraklasse, erleben. Wer in Hongkong landet, wird direkt von ei­nem Fahrer des Resorts abgeholt. Wartezeiten gibt es nicht, denn 150 mal pro Tag verkehren die hoteleigenen Shuttle-Busse zwischen dem 70 Ki­lo­meter entfernten Hongkong und Mission Hills. Hat man alle Einreisegenehmigungen (Visum erforderlich) nach China erledigt und den Schwei­ne­grippe-Test bestanden, erwartet den Besucher in Mission Hills eine Anlage, welche selbst die Vorstellungskraft von Golfern sprengt, die auch sonst schon etwas in der Welt herumgekommen sind.

    Schon die Größe des Resorts ist beeindruckend und sprengt herkömmliche Vorstellungen. So wurden beim Bau der Anlage seinerzeit 180 Mio. Kubikmeter Erde bewegt, eine Menge, die das Vogelnest-Stadion in Peking – mit 100.000 Sitzplätzen – immerhin 36 mal füllen würde. Für die Be­wässerung wurden über 650 Kilometer Rohre verlegt und allein die Buggy-Wege betragen 360 Kilometer. 30.000 Sprinkleranlagen und 1.200 Bunker, gefüllt mit 50.000 Kubikmeter feinstem, weißen Sand, sind weitere, beeindruckende Zahlen.

     

    Mission Golf Resort ChinaAlles was mit Mission Hills zu tun hat ist einzigartig und mit nichts vergleichbar. „Think big“ lautet hier die Devise und kann nur als eine An­einanderreihung von Superlativen bezeichnet wer­den: 12 Golfplätze, drei davon mit Flutlicht und alle individuell designed von weltbekannten Golfspielern, 4 Clubhäuser, mehrere 5-Sterne-Ho­tels, 7 Wellness- und Erholungsanlagen, 3 Golf­akademien, 51 Tennisplätze und das weltgrößte Putting-Green. Über 10.000 Mitglieder, die alle zwischen 40 und 250 Tausend Dollar bezahlt haben, spielen hier täglich bis zu 3.000 Runden Golf. Um das Wohl der Gäste kümmern sich über 10.000 Angestellte, die dabei ausgesprochen freundlich sind und stets um ein Lächeln bemüht. Nie hat man den Eindruck unwillkommen zu sein oder jemand zur Last zu fallen (der Autor verkneift sich hier einen Vergleich zur Algarve).

    Die Besonderheit von Mission Hills sind aber die 3.000 ausschließlich weiblichen Caddies. Junge Chinesinen, alle zwischen 18 und 25 Jah­ren, gekleidet in knallrote Overalls mit Schutzhelmen und Sonnentüchern ausgestattet. Während der Runde begleiten sie die Spieler, indem sie hinten stehend auf dem Buggy mitfahren. Sie su­chen die Bälle (selbst in Bereichen, in denen ein Warnschild vor Schlangen warnt), bringen die Schlägern, putzen die Bälle, wissen die Entfernung zur Fahne und lesen die Breaks der Grüns mit erstaunlicher Exaktheit. Sie reichen den Spie­lern die Regenschirme, entweder, weil es tatsäch­lich regnet oder als Schutz gegen die stechende Sonne. 

    Die gesamte Anlage Mission Hills vermittelt eine internationale Atmosphäre, obwohl hier fast ausschließlich Hongkong-Chinesen die Schlä­­ger schwingen. Ob Hotels, Clubhäuser oder sonstige Einrichtungen des Resorts, alles ist äu­ßerst ge­schmackvoll, fast puristisch ausgestattet, aber immer mit liebevollen Details, die interes­san­te Akzente setzen. Lampions oder galoppie­rende Pferde als Wandschmuck, wie im chinesischen Restaurant um die Ecke, sucht man hier verge­bens.
    Diese internationale Atmosphäre ist gewollt, denn, obwohl man nicht unbedingt einen Bedarf an westlichen Mitgliedern hat, ist man doch am Ausrichten internationaler Großereignisse inte-ressiert. So war man seit Eröffnung des Resorts 1993 Gastgeber von über 100 internationalen Turnieren, unter anderem für die Asien PGA, der Faldo-Asien-Turnierserie sowie der Jack Nicklaus Junior Championship-Turniere für Nachwuchsgolfer. Tiger Woods spielte in Mission Hills und wurde gleich mit einer lebensgroßen Bronzefigur geehrt. Das wichtigste Ereignis für Mission Hills war allerdings 2007 die Ausrichtung des Omega Word Cups. Für die nächsten 12 Jahre, wird nun diese „Olympiade des Golfs“ hier stattfinden.

    Klar, Mission Hills ist nicht um die Ecke und der 11-stündige Flug nach Hongkong nervig. Aber es gibt Golfer, die die besten und schönsten Plätze dieser Welt gespielt und die golferischen Highlights ihres Sports gesehen haben wollen. Und für die sollte Mission Hills ganz oben auf ihrer Agenda stehen. Natürlich gleich nach der Algarve. 

    Wieland Wagner

     

    Das Interview mit Tenniel Chu, Executive Direktor von Mission Hill

     

    Golf ist wie eine Liebesaffäre:
    Nimmt man es nicht ernst, macht es keinen Spaß,
    nimmt man es aber ernst, bricht es einem das Herz.

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