{slider Teil 1 - Die Schlägerkopfgeschwindigkeit}
Um eine wirkliche Verbesserung Ihres Schwungs zu erreichen, ist es wichtig, dass Sie einige physikalische Grundlagen verstehen. Viele machen sich nicht klar, dass das einzige, womit sie ihren Ball nach vorne bewegen, der Schlägerkopf ist. Nur dessen Geschwindigkeit ist ausschlaggebend für einen weiten Schlag. Alle anderen Hebel oder Bewegungsabläufe dienen lediglich dazu, die Schlägerkopfgeschwindigkeit zu erhöhen.
Ein weitverbreiteter Fehler – und bei Amateurspielern immer wieder zu beobachten – besteht darin, dass die Schlägerkopfgeschwindigkeit während des Schwungablaufes zum falschen Zeitpunkt die maximale Bechleunigung erreicht. Dieser Umstand bewirkt nicht nur einen abgehackten Bewegungsablauf, sondern ist auch das Grundübel für fehlende Weiten. Nicht vor dem Treffmoment soll der Schlägerkopf seine optimale Geschwindigkeit erreichen, sondern vor allem während des Treffmomentes und danach. Viele Amateurspieler neigen dazu, ihren Schwung nach dem Ball-Kontakt abzubrechen, während Profis den Schlägerkopf weiter beschleunigen. Diese immense Vorwärtsbewegung ist der Grund dafür, dass bei guten Spielern (beispielsweise bei Bernhard Langer oder Jarmo Sandelin) der Schwung oft in einem extremen Finish endet. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Beschleunigungsphase so ausgeprägt war, dass der Schläger erst auf dem Rücken des Spielers zum Stillstand gebracht werden kann. Arbeiten Sie auf der Driving Range an diesem Schwungablauf und Sie werden sehen, dass Sie dadurch deutlich größere Weiten erzielen.
Das gleiche Gundprinzip hat übrigens auch beim Tennis Gültigkeit. Um beispielsweise einen schnellen und präzisen Aufschlag zu spielen, muss der Schläger nach dem Treffmoment weitergeführt und beschleunigt werden. Im Verhältnis zu der relativ kurzen Ausholbewegung legt der Tennisspieler nach dem Ball-Kontakt eine deutliche längere Wegstrecke zurück.
Wie auf diesem Bild ersichtlich, beträgt die Strecke, welche der Schlägerkopf nach Beendigung des Rückschwungs bis zum Treffmoment zurücklegt, bei guten Spielern nur etwa ein Drittel des gesamten Schwungradius. Überprüfen Sie daraufhin Ihren eigenen Schwung und beachten Sie außerdem die rot gekennzeichnete Beschleunigungsphase. Auch beim Putten gilt die ein Drittel-/zwei Drittel-Regelung und Beschleunigung in der Vorwärtsbewegung. Dieses Prinzip sollten Sie deshalb verinnerlichen, weil es grundsätzlich allen Golfschlägen – egal ob Sandwedge oder Driver – zugrunde liegt.
{slider Teil 2 - Der Chip aufs Grün}
Der Annäherungsschlag an die Fahne gilt allgemein als wichtigster Schlag beim Golf. Mit einem guten Chip sollte es Ihnen gelingen, den Ball so nah an das Loch zu spielen, dass Sie möglichst nur noch einen Putt zum Einlochen benötigen.
Je nachdem, welche Länge Sie erzielen wollen und welche Hindernisse zu überwinden sind, können Sie beim Chip jeden Schläger, von Eisen 5 bis zum Sand-Wedge, einsetzen. Grundsätzlich gilt, je länger der Ball rollt, desto mehr Kontrolle können Sie über den Schlag ausüben. Bei einem flachen Chip (Eisen 5 bis 8) setzen Sie keine Handgelenke ein, wodurch die Wahrscheinlichkeit, dass der Schlag in die falsche Richtung gehen könnte, geringer ist als bei einem hohen Chip mit einem kurzen Eisen. Wenn Sie – ausnahmsweise – einen Ball schon nicht optimal treffen, dann sollte wenigstens das Ergebnis, also die Richtung, noch einigermaßen akzeptabel sein.
Bei einem Chip und Run, beispielsweise mit einem Eisen 7, ähnelt der Bewegungsablauf einem scharfen Putt. Greifen Sie den Schläger etwas tiefer, verlagern Sie Ihr Gewicht auf die linke Seite und machen Sie bestenfalls einen halben Rückwung – je nach der zu überbrückenden Distanz – ohne die Handgelenke abzuwinkeln (Bild 1).
Achten Sie beim Durchschwung darauf, dass Schulter, Arme und Hände eine Einheit bilden und der Schläger beim Vorschwung die gleiche Strecke zurücklegt, wie beim Rückschwung (Bild 2). Ihre Hände dürfen sich nicht vor dem Schlägerkopf befinden.
Wollen Sie einen Chip und Stop spielen, beispielsweise weil die Fahne unmittel- bar nach einem Bunker postiert ist und wenig Strecke für das Rollen des Balles zur Verfügung steht, verwenden Sie für diese Annäherung einen Sand-Wedge. Greifen Sie auch hier den Schläger etwas tiefer am Schaft und knicken Sie das linke Handgelenk zu Beginn des Schwungs etwas ab. Machen Sie dann einen Rückschwung, der etwa zwei Drittel eines normalen Schwungs entsprechen würde (Bild 3).
Während des Treffmoments winkeln Sie die Handgelenke nicht ab, so dass die rechte Hand unterhalb des Schaftes postiert ist. Während der Oberkörper sich bei Vollendung des Durchschwungs in Richtung Fahne bewegt, sollten Sie auch hier wieder darauf achten, dass Rück- und Durchschwung etwa die gleiche Länge haben (Bild 4).
Welchen Schläger Sie auch wählen, ein wichtiger Aspekt bei jedem Chip ist, dass Sie sich vor jedem Schlag genau vorstellen, wo der Ball landen und welche Strecke er rollen soll.
{slider Teil 3 - Die Position des Balls}
Der Annäherungsschlag an die Fahne, gilt allgemein als wichtigster Schlag beim Golf. Mit einem guten Chip sollte es Ihnen gelingen, den Ball so nah an das Loch zu spielen, dass Sie möglichst nur noch einen Putt zum Einlochen benötigen.
Grundsätzlich sollte der Ball immer so plaziert werden, dass er im tiefsten Punkt des Schwungradius getroffen wird. Manchmal kann es allerdings sinnvoll sein, von dieser Regel abzuweichen. Ob ein Ball hoch oder flach gespielt wird, hängt ursächlich von der Position des Balles ab. Bei einem flachen Schlag (dieser bietet sich an, wenn gegen einen kräftigen Wind oder unter den Ästen eines Baumes hindurch zu spielen ist) liegt der Ball generell mehr zum rechten Fuß. Der Stand sollte dabei etwas enger und leicht geöffnet sein. Achten Sie darauf, dass Sie mehr von innen schwingen und im Rückschwung eine volle Körperdrehung machen (siehe Bild 1). Der Vorschwung ist relativ kurz, denn da die Flugbahn flacher ist, muss der Ball auch nicht so weit fliegen.
Wollen Sie eine hohe Flugkurve des Balles erreichen (beispielsweise weil ein Baum oder sonstiges Hindernis zu überwinden ist), sollten Sie den Ball mehr vom linken Fuß spielen. Die Schlagfläche sollten Sie dabei etwas mehr geöffnet haben. Konzentrieren Sie sich dann auf einen fast vollen Rückschwung und darauf, den Schläger etwas steiler aufzuschwingen (siehe Bild 2). Beim Schwungauslauf ist wichtig, dass Sie einen vollständigen Vorschwung ausüben. Ein solcher Schlag muss kräftiger ausgeführt werden, denn die hohe Flugbahn des Balles verlangt – obwohl die Entfernung am Boden die gleiche ist – etwas mehr Power.
Sind Sie noch Anfänger oder nicht sicher in Ihrem Golfschwung, sollten Sie den Ball immer besser von mittig zwischen den Füßen, oder mehr von links spielen (siehe Bild 3). Dadurch erzielen Sie im Normalfall auch bei einem schlechten Schlag noch ein achtbares Ergebnis. Und darauf kommt es schließlich an.
{slider Teil 4 - Der Bunker}
Viele Amateurgolfer fürchten die Bunker wie der Teufel das Weihwasser und werden dennoch – wahrscheinlich gerade deshalb – magisch von ihnen angezogen.
Warum der Schlag aus dem Sand für viele so große Probleme bereitet, hat seine Ursache hauptsächlich in dem sogenannten „scoop-effect“. Dies bedeutet, dass der Spieler versucht, unter Zuhilfenahme der Handgelenke oder des Oberkörpers, den Ball förmlich aus dem Sand heraus zu löffeln. Beides ist falsch, denn weder eine extreme Handgelenkrotation, noch ein Zurückbeugen des Oberkörpers ist hier die richtige Vorgehensweise. Und sollte der Ball dennoch gelegentlich aus dem Bunker fliegen, dann nur zufällig und unkontrolliert.
Achten Sie bei diesem Schlag zukünftig darauf, dass vor allem der Oberkörper nicht zurückfällt, sondern sich mit den Armen nach vorne bewegt. Dadurch können Sie auch auf das extreme „Löffeln“ mit den Handgelenken verzichten.
Beim Rückschwung sollten Sie Ihr Gewicht nur etwa zu 65 Prozent auf den rechten Fuß verlagern und eine fast komplette ‘ plette Körperdrehung vollführen (Bild 1).
Schlagen Sie dann zwar kräftig, aber nicht schneller durch den Sand (in Fairway-Bunkern, und wenn der Ball weit fliegen muss, sollten Sie den Ball etwas toppen) und gehen Sie im Durchschwung mit dem Oberkörper nach vorne (Bild 2).
Führen Sie den Vorschwung vollständig aus, so dass im Finish Ihr Gewicht zu 90 Prozent auf den linken Fuß verlagert ist (Bild 3). Üben Sie regelmäßig die verschiedenen Bunkerlagen, auch wenn dies augenscheinlich weniger Spaß bringt als mit Hölzern und langen Eisen auf die Bälle zu dreschen. Ihr Score wird es Ihnen danken und irgendwann können Sie ganz beruhigt fragen „Bin ich schon drin oder was?“
{slider Teil 5 - Schlagen von einer Hanglage}
Soll ein Ball von einer Hanglage geschlagen werden, bereitet dies vielen Spielern Schwierigkeiten, da der gewohnte, einstudierte Schwung plötzlich eine Änderung erfahren muss.
Grundsätzlich gilt bei Hanglagen folgende Faustregel: Spielen Sie den Ball immer von dem Fuß der am höchsten ist und richten Sie Ihre Schultern parallel zur Hangrichtung aus. Dadurch erreichen Sie, dass automatisch der Körper in die richtige Ansprechposition gezogen wird und Sie besser mit dem Hang schwingen. Das Ergebnis ist, dass Sie den Ball vom Boden fegen, anstatt in den selbigen zu hacken.
Bei Hangaufwärts-Lagen ist das rechte Knie zur besseren Stütze leicht einwärts gebeugt und das Gewicht auf den unteren Fuß verlagert (siehe Bild 1). Denken Sie daran, dass die Flugkurve des Balles höher sein wird und kalkulieren Sie den Längenverlust bei der Wahl des Schlägers ein. Zielen Sie außerdem etwas mehr rechts vom Ziel, da bei einer Hangaufwärts-Lage die Bälle meist eine Hook-Tendenz haben.
Umgekehrt verhält es sich bei Hangabwärts-Lagen. Hier wird das linke Knie zur besseren Stabilität leicht innen gebeugt und das Gewicht mehr auf den oberen Fuß verlagert (siehe Bild 2). Denken Sie daran, dass der Ball mehr eine Tendenz zum Slice hat, weniger hoch fliegt und dafür weiter rollt. Nehmen Sie deshalb mindestens einen Schläger weniger.
Ist das Gelände von Ihnen wegneigend, das heißt Sie stehen quasi oberhalb des Balles, dann gehen Sie in der Ansprechposition etwas mehr in die Knie, um dadurch den größeren Abstand zum Ball zu egalisieren. Verlagern Sie Ihr Gewicht deutlich auf die Hacken und spielen Sie den Ball aus einer mehr mittigen Position (siehe Bild 3). Auch bei diesem Schlag wird die Ballkurve normalerweise ein Slice sein, weshalb Sie etwas mehr links vom Ziel anhalten sollten. Bei einem Hang, der sich Ihnen entgegen neigt, sollten Sie sich genau umgekehrt verhalten. Verlagern Sie das Gewicht nach vorne, fassen Sie den Schläger kürzer und berechnen Sie einen Hook als Ergebnis Ihres Schlages ein. Ob Hook oder Slice: Hanglagen haben immer eines dieser Flugverhalten des Balles zur Folge. Deshalb ist es sinnlos, durch eine veränderte Körperposition dagegen ankämpfen zu wollen, sondern viel besser, diese Tatsache bei Ihrer Zielausrichtung einzukalkulieren. Und noch etwas: Halten Sie Ihre Knie bei einem Schlag von einer Hanglage während des ganzen Schwungs, vor allem aber im Durchschwung, stabil.
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